…ja woran erinnere ich mich?
Im Moment an die kleine Svenja, die im Volksschulalter mit ihrem wunderbaren mintgrünen BMX gestürzt ist und plärrend mit aufgeschürften Knien und Händen ihr Rad nach Hause geschoben hat. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich so geplärrt habe. Ich glaube weniger wegen der Verletzungen als wegen des total verbogenen Lenkers, der sich übrigens nie wieder richtig grade biegen ließ.
Und ich erinnere mich an dich.
Woran erinnerst du dich?
Gerade jetzt und in diesem Moment. Woran erinnerst du dich?
Dient dir der Gedanke, den du gerade denkst und das Gefühl, das du damit verbindest?
Möglicherweise nicht, da ein sehr großer Teil von dem, was du täglich denkst, negativ und dir somit nicht dienlich ist. Genauso ist es mit Erinnerungen. Wie oft hängst du in etwas fest, das dir jetzt und in diesem Moment nicht (mehr) dienlich ist? Es ist vergangen. Und ja, auch positive Erinnerungen an die Vergangenheit sind dir nicht immer dienlich. Sobald du guten, vergangenen Zeiten nachhängst und dich über das beschwerst, was sich im Jetzt zeigt.
Woran willst du dich erinnern?
Abseits der oberflächlichen Erlebnisse in deinem Leben. Woran willst du dich erinnern?
An dich selbst?
An das Wesen, das du bist unter all den Zwiebelschalen, Masken und Rollen? Willst du dich daran erinnern? Ich schon.
Seit vielen Jahren bin ich auf dem Weg, mich an mich selbst zu erinnern und ich habe die Schnauze voll von Trainern, Coaches & Beratern, die mir einen Weg vorgeben wollen. Einen Weg, der nicht meiner ist.
Puh, habe ich das gerade gesagt? Gut, gesagt habe ich es schon oft, allerdings aufgeschrieben habe ich es noch nie. Ich bin ja selbst Trainerin und begleite Menschen, allerdings mittlerweile auf eine andere Art.
Woran erinnere ich mich?
An meinen Ruf, dem ich folge. Und ich folge, ohne zu hinterfragen. Ok, ab und an sagt der Verstand “HALLO – HÖRST DU MICH!!! GEFAHR, DA VORNE, HINTER DER NÄCHSTEN KREUZUNG” und ich höre ihn und sage ihm, er möge seine Angst ablegen und ins Jetzt zurückkehren, wo alles gut ist.
Warum?
Weil ich weiß.
Weil ich weiß, dass es richtig ist.
Weil ich mir selbst und dem Leben traue, dass es mich immer an genau die Positionen stellt, an denen ich stehen und dienen soll.
Weil ich weiß, das Leben meint es immer gut mit mir.
Und weil ich mich erinnere an das Land in mir, in dem alles fließt, in dem ich bin. In dem ich ich bin und dadurch all das aus mir rausfließt, was raus will.
Das Land in dir
Ich, du, wir alle wollen ins Neuland und dürfen dazu unser ureigenes Altland betreten. Dort liegt alles für dich bereit, um dich aus dir selbst wieder zu leben und Neuland auf die Erde zu bringen.
Für mich heißt das, alle Konzepte, alle Regeln und Vorgaben in mir zu löschen. Auf allen Ebenen und in allen Bereichen leer zu werden, um das Wissen in mir zu heben, aus dem wie von selbst Neuland entsteht und ich mich mit mir verbinde.
Kommst du mit – in das Land in dir, in das Land in mir?
Foto (c) Unsplash
Responses
Ein schöner Impuls, danke dir liebe Svenja. Ich hab jetzt inne gehalten und die Frage in mein Herz gestellt…da tauchte der Kreis von Freundinnen und Freunden auf…an meinem Geburtstagsfest vor ca 20 Jahren (ich war Mitte 30)…wir saßen im Kreis am Boden…jeder auf seinem Sitzkissen…wir hatten die Augen geschlossen und atmeten sanft in unser Herz…ich durfte etwas Phänomenales erleben: ich spürte das Wesen von jedem Einzelnen in uns im Kreis und gleichzeitig alle zusammen…ich badete in dieser Energie und war erfüllt…ich hätte den ganzen restlichen Abend nichts anderes mehr gebraucht 😊
Vielen Dank, liebe Selina für das Teilen deines wunderbaren Erlebnisses 🤗