Der Stecker der Neuerung

Wenn dich etwas nervt, wenn dir etwas zu viel wird, wenn etwas in eine andere Richtung läuft als jene, die deine ist, ziehst du den Stecker und beendest es? Schickst du es in eine Pause oder wartest du, bis das Leben für dich den Stecker raus zieht und dich in eine Auszeit schickt?

Normalerweise ziehe ich mittlerweile immer selbst den Stecker. Vor Weihnachten hatte ich das auch getan. Einfach so, weil ich Lust drauf hatte, mit mir zu sein. Wow, hat das gut getan.

Das Leben zieht den Stecker

Und dann, vor knapp 3 Wochen hat das Leben von einer Nacht auf den nächsten Tag einfach so und ohne Vorwarnung meinen Stecker raus gezogen. Um 8 bin ich schon etwas komisch in den Stall gewackelt, um beim Zurückkommen festzustellen, dass meine Temperatur bei fast 39 Grad liegt. Kein Wunder das Wackeln, habe ich doch sonst zwischen 34 und 36 Grad und ab 36,5 wird mir bereits leicht komisch. 
Ab ins Bett, ich war streichfähig. Irgendwas war extrem aus der Balance gekommen. Ich bin immer gesund und da ich mich an Fieber-Delirien aus der Kindheit erinnern konnte und meine Temperatur immer höher wurde, schrieb ich einer Freundin “Hilfe, mein System scheint zu kollabieren, kannst du mir helfen?” Egal wohin ich schaute, es löste meine Beschwerden nicht und Fieber war nicht das Einzige.

Nach dem Chaos die Ordnung

Die Liebe hat ihren Workshop am Nachmittag sausen lassen und 2,5 Stunden mit mir gearbeitet. Zum Glück weiß ich nicht mehr viel davon, weil das Fieber währenddessen auf 39,9 stieg. Ich erinnere mich an völliges Chaos in meinem System und an eines von 2 Themen, das ich mir schon seit Wochen anschaue, weil es angeschaut werden will. Da war auch bereits gut was weitergegangen. Für mich schnell genug. Für das Leben offenbar nicht. 

Das Leben hat in mir für so was von Chaos gesorgt.

Warum?

Damit ich noch tiefer hinschaue und das Thema heile.

Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, war das Chaos zum größten Teil verschwunden. Außer an das Thema, den Gedanke, dass ich völlig willenlos im Pyjama mit hochrotem Kopf im Bett vor dem Laptop gelegen bin, dass die Gesundheitshundeschwester mir den Topfen von den Waden geschleckt und ich irgendwann in der Nacht durch die Decke ihre Schnauze auf meiner Hand gespürt hatte, kann ich mich an nicht viel erinnern. Eins allerdings weiß ich.

Ich zieh lieber selber den Stecker, bevor das Leben mich flach legt.

Und du?

Wo steckst du gerade im Chaos, in der Unklarheit?

Zieh den Stecker, bevor das Leben es für dich tut.

Du gibst ihm damit die Chance, sich neu zu ordnen.

Foto (c) Unsplash/Markus Winkler

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